Dieser stimmungsvoll illustrierte Lyrikband entführt in die vielschichtige Welt einer Frau, deren Leben durch eine belastende und beengende Kindheit geprägt ist. Ihr lyrisches, von sich selbst distanzierte Ich lässt uns in berührenden Sprachfiguren an der Gratwanderung zwischen Selbstaufgabe und Verhärtung teilhaben. Sie konfrontiert uns aber auch mit jener Erkenntnis, die aus dem Erkennen resultiert und eine unabdingbare Voraussetzung für die Schaffung von Freiräumen ist. Johanna Vetters Lyrik, die im Laufe der letzten Dekade entstand, wird von Renate Bertlmanns Fotografien begleitet, welche der Autorin auf ihre Reise in innere Welt folgt. So wie die LeserInnen bekommt sie ihr Gegenüber nie direkt zu Gesicht, sondern vermag sie nur in verwischten, gleichsam anonymisierten Zügen abzubilden. Mit den prägnanten Farben Rot, Schwarz, Weiss und Grau zeichnen die Kompositionen den klaren Weg nach, den die Autorin in ihrer individuellen Dichtung gefunden hat.weiterlesen