"Ich kann nicht anders schreiben als in meiner Muttersprache", sagte Hanna Blitzer vor einiger Zeit in einem Interview (hier Seite 88), und das tut sie seit Jahrzehnten, schreibt Gedichte und Zeitungsbeiträge: Die hier vorgelegte Sammlung von 48 Beiträgen umfaßt einen Zeitraum von 20 Jahren (1984-2004), ca. 20 Artikel befassen sich mit Literatur, etwa 10 mit Kunst, ca. 12 mit deutschen und etwa. 7 israelischen Themen. Die meisten dieser Beiträge wurden in den "Israel Nachrichten" (Tel Aviv) veröffentlicht, etliche aber auch im Monats-Journal "Die Stimme – Mitteilungsblatt für die Bukowiner" (Tel Aviv). "Als das Leben zwischen den Kriegen unerträglich wurde, begann ich mit dem Schreiben – zunächst nur für die Schublade. Es war der Versuch, eine eigene kleine Kulturinsel zu schaffen. Erst 1982 habe ich mein erstes Buch 'Staub und Sterne' herausgebracht", so Hanna Blitzer. "Kultur bedeutet für mich: Toleranz, Verstehen und Sorge um die Schwachen. Meine persönliche Identität ist mir wichtiger als die nationale." (Seite 89) Kultur und "Kulturinsel" werden in der vorliegenden Sammlung zugänglich und zu einem Erlebnis eigener Art. Denn die folgenden Artikel sind so etwas wie deutschsprachige Fenster, die ebenso spannende wie lehrreiche Einblicke in das literarische, künstlerische, soziale und politische Leben Israels mit Rückspiegelungen auf Deutschland vermitteln und damit zugleich auch die vielseitigen Interessen der Autorin dokumentieren. Es handelt sich um ein zwei Jahrzehnte umfassendes Mosaik von Menschen und Ereignissen in Israel und insofern auch um Beiträge zur Zeitgeschichte, die über den Tag ihrer Zeitungsveröffentlichung hinaus in dieser Sammlung festgehalten werden sollen. Die langjährige großartige Herausgeberin der "Israel Nachrichten", Alice Schwarz-Gardos, bemerkte im Vorwort zu ihrem zweiten Band "Weitere Zeitzeugnisse aus Israel" auf ihre typische Art: "Ein Buch ist doch etwas anderes und haltbarer als Zeitungspapier! Es ist an sich ein Stück Lebensverlängerung, ein kleines bißchen Medizin gegen die Endlichkeit. Beinahe ein wenig Unsterblichkeit." - Hanna Blitzer hat sich mit ihrer jahrzehntelangen Arbeit nicht nur um die deutsche Sprache in Israel, sondern auch um die israelischdeutsche Verständigung verdient gemacht.weiterlesen