Zu ihrem 125-jährigen Bestehen legt die Rechtsanwaltskammer Berlin eine Jubiläumsschrift vor, die ihre Geschichte von der Gründung bis heute anschaulich nachzeichnet und auch einen Ausblick in die Zukunft wagt.
Die Herausgeber und Autoren komplettieren damit ihre langjährigen Forschungen zur Geschichte der Berliner Anwaltschaft. Das Werk beleuchtet nicht nur die Entwicklung der Rechtsanwaltskammer als Institution, sondern erzählt gleichzeitig Geschichte und Geschichten ihrer Mitglieder.
Die Lektüre dieser spannenden Dokumentation macht deutlich, dass die Historie der Anwaltskammer in vielen Teilen ein Spiegelbild der politischen Begebenheiten darstellt. Das Werk beschreibt glanzvolle Ereignisse und herausragende Persönlichkeiten, die der Kammer ihre heutige Gestalt gaben. Es setzt sich aber auch mit unrühmlichen Epochen auseinander. Die detailgetreue Schilderung ihres Niedergangs während der Zeit des Nationalsozialismus nimmt dabei eine wichtige Rolle ein.
Die Autoren – überwiegend selbst Mitglieder der Berliner Rechtsanwaltskammer – illustrieren ihre Beiträge mit interessanten Zeitdokumenten, die bislang in verborgenen Archiven lagerten und größtenteils erstmalig gesichtet und ausgewertet wurden.
Umrahmt wird dieses einzigartige Album Berliner Zeitgeschichte von Niederschriften ehemaliger Kammerpräsidenten, die dem Leser ihre ganz persönlichen Erinnerungen an ihre Amtszeit offenbaren.
Vor diesem historischen Hintergrund ist das Werk gleichzeitig ein Plädoyer für die elementare Grundlage der anwaltlichen Tätigkeit: die freie Advokatur.
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