Hinsichtlich ihrer Gesamtdauer von knapp 30 Minuten ist Schuberts Messe B-Dur (D 324), entstanden im Jahre 1815, deutlich länger als die klassischen "Brevis"-Messen Mozarts und Haydns, und ihre große Instrumentalbesetzung mit Streichern, Holz- und Blechbläsern sowie Pauken verleiht ihr sogar eindeutig solennen Charakter. Insgesamt ließ sich Schubert in puncto formaler Anlage – Gliederung in sechs große Sätze, Verzicht auf Arien für die Gesangssolisten, welche stattdessen entweder allein oder in der Gruppe mit kurzen Passagen dem Chor gegenübertreten – wohl auch durch die "sinfonische Messe" des späten Haydn inspirieren, ohne freilich dessen zeitliche Ausdehnung zu erreichen. Ein repräsentatives, musikalisch reizvolles Werk also, das mit seiner vielschichtigen, detailliert ausgearbeiteten Textbehandlung beeindruckt. Es eignet sich somit für besondere Anlässe und für die Hochfeste des Kirchenjahres und kann von erfahrenen Kirchenchören gut bewältigt werden.weiterlesen