Methodisten: Name – Deutung – Wirkung – Gestaltung
Eine kontinentaleuropäische Perspektive. zum Subs.Preis bis 13.10.20/danach 60,– EUR
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Studie zeigt, wie die europäische Kirchenkultur aus der Reformationszeit mit territorial und flächendeckend organisierten Staatskirchen in Amerika um eine andere Kirchenkultur auf der Basis der Religionsfreiheit ergänzt wurde. Zuerst begegneten sich diese beiden Typen durch die Auswanderer in Amerika. Später erlebten Kirchen aus den USA in Europa Zurückweisungen. Das Aufeinandertreffen dieser Kirchenkulturen führte dort wie hier zu Konflikten. Am Ende wird jedoch ein Paradigmenwechsel sichtbar. Die europäischen Kirchen wurden über Jahrhunderte durch ihren flächendeckenden Alleinanspruch zu »Betreuungskirchen«. Die methodistische Tradition, um die es in dieser Studie geht, ist geschichtlich durch ihre ursprüngliche Praxis, ihre Theologie und ihre Ordnung als »Missionskirche« organisiert. Karl Heinz Voigt schildert konkret das Aufeinandertreffen und zeigt darin die speziell europäische Erfahrung.
For the first time, Karl Heinz Voigt presents an overview of the four most common uses of the term "Methodist" in Germany: "Catholic Methodists" (17th century), "Pietist Methodists" (18th century), "Methodists of Wesleyan tradition" (19th century) and "Methodists within the Landeskirche". Additionally, he demonstrates that the term "Methodist" was interpreted in a wrong or misleading manner at universities, in literature and school books during the 19th century. When Methodists began their mission in Germany around 1850 two church cultures collided: one that was state-oriented and one which had developed in freedom of religion. Eventually, he concludes that, starting with John Wesley, since the founding of the church in 1784 there has been an ongoing and unplanned ecclesiological change of paradigm. Instead of local "Ministering churches" the Methodists organised a worldwide "Missionary Church".
»Das Buch bietet viele Informationen für Historiker, die sich intensiv mit dem deutschen Methodismus und seinem Image, den entsprechenden Voraussetzungen und Auswirkungen befassen möchten. Zugleich schärft es die Wahrnehmung für Positionen anderer Kirchen und lenkt den Blick auf das Geflecht von theologischen Entwicklungen über organisationsbasierte Einstellungen bestimmter Personen bis hin zu rechtlichen Gegebenheiten für eine kirchliche Tätigkeit.« (Dr. Dr. Gunter Stemmler, Frankfurt)
»Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen, da Karl Heinz Voigt einen spannenden Vergleich zwischen der staatskirchlichen und methodistischen Tradition in Deutschland bietet. Ich finde den Ansatz sehr überzeugend und fruchtbar gerade als jemand, der seit über10 Jahren Methodismus in den USA in einer ganz anderen kirchlichen Landschaft erlebt. Das Buch ist überaus kenntnisreich geschrieben und enthält viele, gut recherchierte und spannende historischen Details. Dass Kirche im methodistischen Verständnis nur als missionarische Kirche gelebt werden kann und ohne Laien in der Leitung nicht denkbar ist, hat mich besonders angesprochen und macht das Buch gerade auch für theologische Laien zur ermutigenden Lektüre. Aus dem Blickwinkel der methodistischen Kirchen außerhalb Deutschlands ist besonders auffällig, in welchem deutlichen Kontrast zur Landeskirche Voigt seine Thesen entwickelt. Dies kann in seiner Klarheit positiv zu einer weiter wachsenden ökumenischen Zusammenarbeit beitragen. Ich kann das Buch besonders empfehlen für alle Interessierten an methodistischer Geschichte, am Verhältnis von Staats- und Freikirche und der Bedeutung des missionarischen Charakters der methodistischen Bewegung.« (Thomas Kemper, Generalsekretär der Abteilung für weltweite Mission der United Methodist Church, Atlanta/Georgia, USA)
»Es ist sehr beeindruckend, welch eine Vielzahl von Quellen der Autor entdeckt und verarbeitet hat. Im Laufe von Jahrzehnten hat er zahlreiche Archive und Bibliotheken durchforstet. Er zitiert aus zahlreichen Dienstanweisungen, Verordnungen, Veröffentlichungen und Briefen. Die Dokumente werden in dem jeweiligen geschichtlichen Kontext beleuchtet. Dadurch wird das umfangreiche Werk sehr plastisch und lebendig.« (Pastor Karsten Mohr, Hamburg)
»Die methodistischen Missionare kamen aus einer ganz anders kirchenkulturell geprägten Gesellschaft als sie sich in Deutschland seit der Reformation entwickelt hatte. Die mühsam erkämpfte volle Religionsfreiheit war in der neuen Welt verbunden mit individueller Glaubensfreiheit. Deren Konsequenz war, sich in Glaubens- und Kirchenfragen entscheiden zu dürfen und oft auch zu müssen. Das daraus entwickelte Gemeinde- und Kirchenverständnis ging von der gleichberechtigten Existenz verschiedener ›Denominationen‹ aus. Diese Kirchenkultur wurde nun konfrontiert mit einem staatskirchlichen Selbstverständnis, das umfassende Abwehrmaßnahmen zur Abgrenzung ergriff, um das eigene ›Hausrecht‹ zu schützen und die kirchliche Ordnung konfessionsgebundener Kirchen zu erhalten. Neben vielen anderen Einsichten schildert der Autor diesen Konflikt mit seinen Konsequenzen und schafft mit seiner These von den unterschiedlichen "Kirchenkulturen" eine Brücke zum beiderseitigen Verständnis.« (Dr. theol. Walter Fleischmann-Bisten M.A., ehem. Direktor des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes in Bensheim)
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