Der Geist des Tangos ist eigentlich der Geist der Stadt Buenos Aires und ihrer Einwohner. Er repräsentiert und beschreibt das Lebensgefühl dieser riesigen Immigrantenstadt sehr stark und ist eine Art Identität, welche sich in allen Facetten der Einwohner mit ihrer vielfältigen Herkunft, ihrer Sehnsucht zu einer Einheit vereint. Er ist aus verschiedenen musikalischen Einflüssen aus Europa, Afrika, Nordamerika entstanden, und daher hört jeder irgendwo im Tango etwas, was ihm aus seiner eigenen Musik vertraut vorkommt.
Zudem verkörpert der Tango den Schmerz des Immigranten, der einerseits seine ferne, alte Heimat vermisst und sich andererseits nach einer neuen Heimat sehnt, ein Gefühl, welches sehr viele Menschen in dieser Welt kennen. Ich als schweizerischargentinischer Doppelbürger kenne dieses Gefühl sehr gut, da ich stets fern von einer meiner beiden ‹Heimaten› (Buenos Aires und Bern) bin. Der Tango ist eine Art, diese schwer zu beschreibende Sehnsucht auszudrücken, und ist auch eine Art Trost, da man sich durch das Hören und vor allem durch das Spielen dieser Musik seiner fernen Heimat immer jeweils etwas näher, etwas verbundener fühlt. ‹mi bandoneón› ist meine persönliche Hommage an all die hervorragenden Bandoneonspieler, denen ich im Verlauf meines Lebens und meines Studiums begegnet bin und die mich in irgendeiner Weise gelehrt, unterstützt und beeinflusst haben. Das Schaffen, die Musik jener grossen Persönlichkeiten, die ich allesamt ehre und hochachte, begleitet und nährt mich Tag für Tag.weiterlesen