Das nach Abschluss der künstlerischen Ausbildung bei Toni Stadler entstandene Werk von Michael Croissant ist außerordentlich vielgestaltig. Parallel zum bildhauerischen Schaffen entstand ein großer Komplex Zeichnungen, farbige Arbeiten auf Papier sowie Collagen. Auf dem Papier bearbeitete Croissant dieselben Motive und Themen wie in seinem dreidimensionalen Werk. Hier wie dort war er sehr produktiv und erprobte unermüdlich neue Varianten in der für ihn typischen, reduzierten Formensprache. Dokumentiert das zeichnerische Werk in den Anfangsjahren zunächst vor allem Croissants Suche nach einer individuellen, zeitgemäßen künstlerischen Formensprache, so wandelt es sich im Laufe der Jahrzehnte eher zu einem ergänzenden, das bildhauerische Arbeiten begleitenden Schaffen und belegt Croissants unaufhörliche Suche nach einer gültigen Form. Dabei behält die Arbeit mit Stift und Schere eine gewisse Ungebundenheit und im reifen Werk dominiert eine effektvoll farbenfrohe Verspieltheit.
Der vorliegende Band dokumentiert den Umfang dieser zeichnerischen Arbeit und stellt ihren Wert heraus. Damit erschließt er umfassend einen bisher im Schatten der Bildhauerei stehenden Werkkomplex von Croissant, der für das Verständnis seines Œuvres von großer Bedeutung ist.weiterlesen