Migration und Bürgerrecht in der hellenistischen Welt
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Von ‚Migrationshintergrund‘ und ‚Personen mit Migrationsgeschichte‘ ist derzeit überall die Rede – dabei steht die Vorstellung von langjähriger Anwesenheit, ja Verwurzelung der Migranten in ihrer neuen Heimat im Vordergrund, besonders dort, wo ein neues Bürgerrecht das ursprüngliche überlagert. Migration hat es indessen immer in der Menschheitsgeschichte gegeben, auch in der antiken Staatenwelt. Die Eroberungen Alexanders des Großen hatten zwar große Siedlungsbewegungen nach Asien zur Folge, zugleich zeigten sich in der hellenistischen Epoche aber gerade in der ‚alten Heimat‘ massive demographische Probleme. Auf Bevölkerungsmangel, insbesondere das Fehlen von ‚manpower‘, reagierten die Poleis ganz unterschiedlich. Während – wie schon in früheren Jahrhunderten – wie in Athen die ‚ansässigen Fremden‘, metoikoi, selbst nach mehreren Generationen kein Bürgerrecht erhielten, zeigten sich andere Städte offener für die ‚Naturalisierung‘ Fremder, beispielsweise Milet und Alexandria.
Die Beiträge des von Linda-Marie Günther herausgegebenen Sammelbands gehen auf eine Tagung an der Ruhr-Universität Bochum 2011 zum Phänomenen der Integration von Nicht- und Neubürgern in der hellenistischen Welt zurück. Sie zeigen ein breites Spektrum der Lebensumstände ‚ansässiger Fremder’ sowie des Umgangs mit ihnen in Bürgergemeinden, Bundesstaaten und Monarchen im hellenistischen Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Dabei wird deutlich, dass es auch zu damaligen Zeiten schon sehr unterschiedliche Maßnahmen zur Lösung von Arbeitskräftemangel einerseits und zur Vermeidung von ‚Überfremdung‘ andererseits gab.weiterlesen
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