Mimesis
Herausforderung an das Denken
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
'Mimesis' anschließend ist ein Versuch, das Phänomen Mimesis neu zu bestimmen, das seit der Romantik als eine Formel für die Begrenzung der Kunst verachtet und aufgegeben wurde, weil es die Kunst auf die Funktion reduziert, die menschliche Realität und die Natur widerzuspiegeln.Dabei geht es dem Autor nicht um eine Neuerfindung des alten griechischen Konzepts, sondern darum, anhand der Variablen Aristoteles’ Mimesis in einem neuen Feld zu etablieren. Costa Lima beginnt damit, die Frage nach der Wahrscheinlichkeit neu aufzugreifen, wie sie von Friedrich Schlegel in den 'Athenäum-Fragmenten' gedacht wurde. Mit Kants 'Dritter Kritik' (anschließend an deren Lesart durch Lyotard) wird als Grundlage ein neues Konzept von Mimesis entworfen, das in der Lage ist, Kunst mit der äußeren Welt zu verbinden. Dafür muss nicht nur die Wahrscheinlichkeit neu gedacht werden, sondern auch die Vorstellung von Repräsentation und Selbst: also letztlich eine neue Subjekttheorie. Dabei werden zwei Konzepte des Selbst einander gegenübergestellt und diskutiert: das traditionelle nach Descartes und Locke, das das einzelne zentrierte Selbst darstellt, und das zerbrochene Selbst im industriellen Zeitalter, wie es z.B. Charles Chaplin in 'Modern Times' vorführte. In beiden Konzepten mit ihrer jeweiligen Urteilsform nimmt das Subjekt jeweils einen spezifischen Bereich ein, der mit dem anderen keine Gemeinsamkeit hat.So lässt sich schließlich feststellen, dass das moderne Subjekt kein einheitliches Ganzes ist, sondern ein veränderbares, das für fundamental unterschiedliche Erfahrungen verschiedene Verhaltensweisen ausprägen muss: die Erfahrung des wissenschaftlichen Verstehens, der Erstellung ethischer Werte und der Teilhabe an einem ästhetischen Milieu. Während Aristoteles’ Mimesis scheinbar eine Unterordnung der Mimema unter eine äußere Erscheinung verlangt, wird hier Mimesis als anthropologische Grundkonstellation und als eine Beziehung verstanden – ohne Hierarchie und Gehorsam gegenüber einem äußerlichen Objekt oder Phänomen – zwischen seiner Kreation und der Welt.weiterlesen
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