Der Donaukanal – städtebauliche Maßnahme, Zweckarchitektur, dessen ursprüngliche Funktion als Transportweg im Lauf der zeit verloren gegangen ist. In den letzten Jahren wurde die scheinbar zwecklose Schneise in der urbanen Landschaft zum trendigen Treffpunkt.
Abseits der schicken Neunutzung nahm eine Gruppe junger AutorInnen aus Österreich, Serbien und Kroatien den Donaukanal als Ausgangspunkt unterschiedlicher Übersetzungen: von einem Ufer auf das andere, von einer Sprache und Kultur in die nächste, vom Gesprochenen ins Geschriebene, vom Gehörten ins Gelesene. Der Donaukanal wird dabei als Rezeptions- und Produktionsstätte literarischen Geschehens sichtbar, als öffentlicher Raum, an dem Geschichte ablesbar wird, in gleichem Maße wie sich neue Geschichten einschreiben.
Die in diesem ersten Band der neuen Reihe »Texte im Ohr, Stadt vor Augen« versammelten Erzählsequenzen erschaffen in ihrer vielfältigen Textgestalt eine ironische wie poetische, reflexive wie subversisve Sprachmusik.weiterlesen