Im November 2020, zum 100. Geburtsjahr von Paul Celan, gelang es trotz diverser Covid-19-Restriktionen in einem Stundenbuch-Projekt während einer Woche wiederholt unter anderem dessen Gedicht „Corona“ von Mervat Sabbagh auf Arabisch, von P. - E. Cohen auf Deutsch zu rezitieren. Unter dem Titel „...dass der Stein sich zu blühen bequeme ...“ ist dazu bei YouTube ein eindrückliches Video zu sehen und zu hören. Beide über 60-Jährige waren sich zufällig nahe einer Bahnstation in Nordfriesland zwei Monate zuvor begegnet. Seither tauschten und tauschen beide verschiedentlich Gedichte miteinander aus. Darunter Selbstgeschriebenes. Selbsterlebtes. Manches davon ist nun als „Mit Haut und Haaren ...“ nachzulesen. Damit treffen sich Vergangenheit, Gegenwärtiges und Zukünftiges; Orient und Okzident, Gewaltvolles und Liebliches, … Bei der Zusammenstellung der Texte wurde anfangs eine thematische Gliederung versucht, dann eine zeitliche. Beides stringent beizubehalten erwies sich als nicht überzeugend. Schwierig war zudem das Übersetzen in jeweilige Muttersprachen. Das Arbeiten als Laien. Das Arbeiten über Hunderte von Kilometern hinweg. Innerhalb weniger Wochen. Gleichwohl konnte zusammen eine Gedichtkette aufgezogen werden mit den unterschiedlichsten Steinen aus einem Jahrzehnt zweier über Sechzigjähriger, die an einem Herbstnachmittag auf die Weiterfahrt warteten.weiterlesen