Mitten im Pott
Röhlinghausen und die Zeche Königsgrube
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Röhlinghausen in Westfalen, später Wanne-Eickel III, jetzt eine beliebte Wohngegend der Großstadt Herne, ist ein typisches Ruhrgebietsdorf. Jahrhundertelang bewirtschafteten dort Bauern und Kötter ihre Äcker und Wiesen, bevor es sich mit der Gründung der Zeche Königsgrube im 19. Jahrhundert zu einem Hightech-Standort in Preußens wildem Westen entwickelte. Aus dem beschaulichen Dorf wurde binnen weniger Jahrzehnte eine kleine Stadt mit eigenem Gemeinderat, Standesamt, Polizeikommissariat, Bahnhof, Einkaufsmeile und Kino.
Dieses Buch erzählt von Herbertes to Rodelinchusen, der anno 1410 zwei Malter Gerste und drei Schweine nach Essen liefern mußte, von den Röhlinghauser Schulkindern, die im 18. Jahrhundert auf Strathmanns Hof Privatunterricht erhielten, weil die Schule in Eickel wegen katastrophaler Wege unerreichbar war, von Zechendirektor Bonackers Tochter, die 1911 im Namen der Ehrendamen von Röhlinghausen dem Kriegerverein eine Schleife schenkte, vom Steuerparadies Röhlinghausen, in dem die Zechen sich selbst von Steuern befreiten und fabelhafte Dividenden ausschütteten, vom Königsgruber Hauer Franz Nowak, der - 1907 geboren - im Ersten Weltkrieg seinen Vater verlor und im Zweiten selbst gefallen ist, und von dem Leben vieler anderer, meist anonymer Röhlinghauser der vergangenen Jahrhunderte.
Am Beispiel der Zeche Königsgrube entsteht aber auch ein plastisches Bild der Arbeit Über- und Untertage. Der Leser kann den Tagesablauf der Knappen nachvollziehen und erfährt viele Details des bergmännischen Alltags, der, obwohl schon fast völlig in Vergessenheit geraten, doch das gesamte Ruhrgebiet und seine Menschen geprägt hat.weiterlesen
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