Verdrängte Lebensgeschichten jüdischer Familien in Bozen und Meran
Produktform: Buch
Nach akribischen Recherchen in Südtiroler, italienischen und internationalen Archiven werden Lebens- und Leidenswege, Besitz- und Wohnverhältnisse einer Vielzahl der ehemaligen jüdischen Einwohner Südtirols dokumentiert, die in der Schoah ermordet wurden. Dank der Mitarbeit von Überlebenden und Familienangehörigen von NS-Opfern in Italien, Israel, Großbritannien und den USA wird erstmals das Ausmaß des erlittenen Leides ausführlich dargestellt.
Das jüdische Erbe Südtirols ist verbunden mit klingenden Namen wie Sigmund Freud, Otto Bauer und Franz Kafka, die wie die Familien von Hofmannsthal und Rothschild in Südtirol zu Gast waren. Doch es waren vor allem Menschen wie der Rabbiner Aron Tänzer, der Kurarzt Raphael Hausmann aus Breslau, die Brauereibesitzer Wilhelm und Ernst Schwarz aus Hohenems, die Bankiers Daniel und Jakob Biedermann, die Gemüse- und Geflügelhändler Moritz und Hermann Götz aus Trebitsch, der Gastwirt für Koscheres Josef Bermann, die Leiterin des jüdischen Sanatoriums Clara Salus oder der Redakteur der „Bozner Zeitung“ Jakob Straschnow, die mit ihrem Wirken das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben Südtirols prägten.
„Mörderische Heimat“ geht ihren Lebenspuren nach, gewährt aber auch einen Einblick in den jüdischen Alltag mit seinen Bräuchen, Festen und Geboten.
Auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trägt Südtirol Verantwortung für das Verschwinden dieser Kultur.weiterlesen