Mokka und Melange
Mönchengladbacher Caféhaus-Gespräche
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Oft habe ich mich gefragt, was genau es ist, was mich an Cafés so reizt. Ich mag die lockere, entspannte Atmosphäre, die Gespräche mit Freunden, Bekannten und gelegentlich auch Fremden, wenn es sich ergibt. Markus von Hagen hat es auf den Punkt gebracht: „Ich weiß nicht, ob man immer reflektiert, warum man ins Café geht, aber gerade wenn man ein Stammcafé hat, ist es ja ein Zwischending zwischen öffentlich und privat. Ein Café, das man immer wieder besucht, ist auch ein wenig Teil der eigenen Wohnung, obwohl es ein öffentlicher Raum ist…Es ist nicht mehr die Fremde, aber auch nicht mehr der private Raum, sondern ein Ort, der ein wenig geschützt ist, aber in dem Begegnungen stattfinden, man Überraschungen erleben und mit Fremden ins Gespräch kommen kann. Es hat etwas Beschauliches…“
In diesem Band werden drei Mönchengladbacher Cafés vorgestellt, in denen ich mich besonders wohlfühle: Mone’s Café Herzlich im Herzen von Rheindahlen, das quasi vor meiner Haustüre liegt, das Lax Legere, mein eigentliches Stammcafé, das nicht nur viel Atmosphäre hat, sondern auch interessante Veranstaltungen anbietet und das LouLou’s, klein und fein, mitten in Rheydt. Allen ist gemein, dass man sich wie zu Hause fühlen, abschalten und entspannen kann.
Auch die Menschen, die mir in den Cafés begegneten, schienen sich wohlzufühlen. Die meisten erzählten angeregt, diskutierten, lachten. Andere lasen die Zeitung oder waren in ein Buch vertieft. Wieder andere waren mit ihrem Handy beschäftigt. Welche Geschichten, welche Erlebnisse sie wohl hatten? Jeder Mensch hat seine eigene, individuelle Biographie, seine besonderen Erfahrungen. Meine Neugier war geweckt, die Idee geboren: Ich fragte die Inhaberinnen der drei Cafés, was sie von einem Buch hielten, das ihr Café vorstellt und in dem einige ihrer Stammgäste und andere Gäste ihre
persönlichen Geschichten erzählen, sei es über ihren Beruf oder interessante persönliche Erlebnisse. Sie begrüßten mein Vorhaben und bald entwickelten sich in gemütlicher Kaffeehausatmosphäre spannende, interessante und anregende Gespräche. Gespräche, die, bezogen auf den jeweiligen persönlichen Sprachstil, auch als solche die Leserinnen und Leser ansprechen und einbeziehen sollen.
Daher habe ich mich bemüht, beim Aufschreiben der Geschichten möglichst viel vom ursprünglichen Erzählstil meiner Gesprächspartnerinnen und -partner beizubehalten. Fünf Personen konnte ich aus organisatorischen Gründen nicht in einem der drei Cafés treffen. Ich habe daher mit ihnen vereinbart, unser Gespräch einem dieser Cafés zuzuordnen. Für Michael Ende ist die „ganze Welt“ eine „große Geschichte“, an der wir teilhaben. Einen winzig kleinen Ausschnitt daraus offenbart dieses Buch.
© Sabine Schwiers
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