In seiner dritten Monographie Musical Chairs befreit Max Zerrahn unbelebte Objekte aus dem menschgemachten Zweckzusammenhang, wie im Märchen fangen die Dinge an ein Eigenleben zu führen und zu interagieren. Der städtische Raum wird zur Bühne, menschenleer. Musical Chairs macht sich dabei den Abbild-Charakter der Fotografie zunutze, Fotos, die uns vermeintlich die Wirklichkeit zeigen, gewähren Einblicke in eine andere Welt. Die Bildsprache bleibt dabei ganz dem Motiv verpflichtet - gerade indem Max Zerrahn den Realitätsbezug des Mediums bejaht (und nicht ästhetisch verklärt), gelingt ihm ein poetisch-humorvoller Blick auf das verborgene Leben der Dinge und eine pointierte Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie selbst. Das titelgebende Spiel Musical Chairs gibt dem Buch die Erzählstruktur. Wie beim Kinderspiel Stuhltanz, bei dem in jeder Runde ein Stuhl fortgenommen wird, gliedert sich das Buch in Kapitel mit abnehmender Seitenzahl.weiterlesen