In unserem Alltag ist Musik omnipräsent. Im akustischen Dschungel der Kollektivbeschal-lung trifft man häufig auf Situationen, in denen gezielt versucht wird, eine definierte Grup-pe von Menschen mit Hilfe von Musik zum Handeln zu bewegen, d.h.: sie zu persuadieren. Dies kann jedoch nicht in jeder Situation und nicht mit jeder beliebigen Art von Musik gelingen. Was aber sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen musikalischen Persu-asionsakt? Wie muss Musik strukturell beschaffen sein, um in einer bestimmten Situation rhetorisches Potenzial zu entfalten?
Bei der Annäherung an diese Fragen richtet die Autorin ihr Augenmerk vorwiegend auf einen speziellen Aspekt der musikalischen Textur: die Melodie in ihrer strukturellen Be-schaffenheit. Auf Basis unterschiedlichster Musikbeispiele, angefangen von Musik in der Werbung bis hin zu Fußballfangesängen, zeigt die Verfasserin strukturelle Ähnlichkeiten in persuasiv eingesetzter Musik auf und zieht daraus Rückschlüsse auf übergeordnete kom-munikative Strategien beim Einsatz von Musik zur gezielten Adressaten- und Kundenbe-einflussung. Damit liefert die Untersuchung einen längst fälligen Beitrag zur Erforschung musik-rhetorischer Prozesse.weiterlesen