Musikalische Aufführungspraxis in nationalen Dialogen des 16. Jahrhunderts
Teil 2: Musikinstrumentenbau-Zentren im 16. Jahrhundert. 26. Musikinstrumentenbau-Symposium Michaelstein, 6. bis 8. Mai 2005
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Für die Herausbildung und Existenz eines Musikinstrumentenbau-Zentrums erweist sich das Vorhandensein von entwickelten Vertriebsstrukturen als eine unabdingbare Voraussetzung. Die Handelstätigkeiten betreffen im 16. Jahrhundert aber nicht nur den Export bzw. Import von fertigen Instrumenten, sondern ebenso die Lieferungen von Halbfabrikaten und Bestandteilen. Die erstaunlich große Zahl von unfertigen Instrumenten in verschiedenen Werkstattinventaren des 16. und 17. Jahrhunderts weist zudem darauf hin, dass deren Herstellung auf einem schon seit dem Mittelalter verbreiteten und stets mit arbeitsteiliger Fertigung verbundenen Verlagssystem basierte. Allerdings erfährt dieses in ländlichen und abgeschiedenen Regionen eine andere Ausprägung als in Städten mit einem reichen kulturellen Umfeld.
Ausgehend von der Analyse der verschiedenen Verlagssystem-Modelle werden in dem vorliegenden Konferenzbericht sowohl bekannten Instrumentenbau-Zentren wie z. B. in Süddeutschland, Norditalien oder Frankreich als auch weniger beachteten Städten und Regionen Aufmerksamkeit geschenkt, so unter anderem der Herstellung und dem Handel von Geigen in Brüssel, der lokalen Geigenbautradition in Florenz, den instrumentenbaulichen Aktivitäten in Spanien oder dem durch die Klangwerkzeuge im Dom zu Freiberg gut dokumentierten sächsischen Instrumentenbau. Dabei sind im 16. Jahrhundert neben eigenen regionalen Ausprägungen vor allem die durch umfangreiche Handelsbeziehungen sowie Migrationsprozesse von Instrumentenmachern hervorgerufenen internationalen Verflechtungen zu beobachten.weiterlesen
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