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Musiktheoretisches Denken und kultureller Kontext

Produktform: Buch

Wer sich mit der Geschichte der Musiktheorie befaßt, muß vor allem von zwei Seiten mit Diskussionsbedarf rechnen: Zum einen wird das Verhältnis zwischen Theorie und Geschichte immer wieder zum Thema, zum anderen das zwischen Theorie und Praxis. Ein Blick auf die derzeitige akademische Repräsentanz des Faches führt uns vor Augen, wie diese Pole institutionell bis heute wirken, und zeigt gleichzeitig ganz aktuell, daß die eine Debatte ohne die andere nicht zu führen ist: Ist Musiktheorie als akademische Disziplin in deutschsprachigen Ländern ganz in der Tradition einer vor allem mit der Komposition verbundenen Reflexion an Musikhochschulen angesiedelt, bildet sie in der angelsächsischen Hochschullandschaft traditionell im fachlichen Spektrum der universitären Musikwissenschaft den Gegenpol zur Musikgeschichte. Beide Festlegungen geraten seit einiger Zeit in Bewegung: Sowohl in Deutschland als auch in Österreich haben sich in den letzten Jahren Standesvertretungen der Musiktheoretiker gegründet, und das Fach tendiert bereits seit den 70er Jahren dazu, sich aus der engen Verbindung zur Praxis zu lösen, indem es - nicht zuletzt nach dem amerikanischen Vorbild - eine Eigenständigkeit gegenüber der die Musikwissenschaft stark dominierenden Musikgeschichte zu entwickeln versucht. In den Vereinigten Staaten dagegen weicht gerade dieser Gegensatz zwischen Theorie und Geschichte immer mehr auf. Das aktuelle Nachdenken darüber, was Musiktheorie war, ist und sein kann, mit welchen methodischen Ansätzen die vielfältigen Erscheinungen, die unter dem Begriff Musiktheorie versammelt werden können, beschreibbar sind, trifft hierzulande hochschulpolitisch zusammen mit einer zunehmenden Beteiligung der Musikhochschulen an der musikwissenschaftlichen Forschung. Der strenge Gegensatz von Theorie und Geschichte scheint - dafür sprechen im Rückblick viele Indizien - eher institutionsgeschichtlich als sachlich motiviert. Daß auch theoretische Überlegungen historischem Wandel ausgesetzt sind, sie in den meisten Fällen nicht etwa deshalb verworfen werden, weil sie sich in einem absoluten Sinne als falsch erweisen, sondern weil die argumentativen Bezugsysteme, an denen sie sich orientieren, an Bedeutung verlieren, wird spätestens seit Thomas Kuhns wegweisender Arbeit über die 'Struktur wissenschaftlicher Revolutionen' kaum noch bestritten werden. Dennoch gibt es in der Musikwissenschaft bisher nur wenige Versuche, diesen Wandel genauer zu beschreiben, sich im Detail mit jenen im weitesten Sinne wissenschaftlichen Kommunikationsvorgängen zu befassen, die die theoretischen Argumentationen über musikalische Sachverhalte tragen. Dies für die Geschichte der Musiktheorie anzuregen, ist das Ziel des vorliegenden Bandes. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.editionargus.deweiterlesen

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Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-931264-51-2 / 978-3931264512 / 9783931264512

Verlag: Edition Argus

Erscheinungsdatum: 31.12.2004

Seiten: 300

Auflage: 1

Herausgegeben von Dörte Schmidt

39,00 € inkl. MwSt.
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