Nach der 'Stunde Null'
Prinzipiendiskussionen im Privatrecht nach 1945
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Nach der historischen Zäsur von 1945 stand Deutschland vor einem Neubeginn. Große Aufgaben und Probleme wurden brisant - so etwa die Neubegründung von Würde und Freiheit der einzelnen Menschen oder die Suche nach einem sozialen 'gerechten' Recht. In der Wiederbeschäftigung mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch von 1900 ließ man den Gedanken an Grundsätze und Prinzipien des Privatrechts wieder aufleben. Ilka Kauhausen geht Gegenstand und Methodik der inhaltlichen Positionen im Privatrecht von 1945 bis in die späten 70er Jahre hinein nach. Mit dem Stichwort 'Prinzip' als Schlüssel zu einer genaueren Erfassung und Beurteilung der Diskussionen wird die Landschaft der Privatrechtsdiskussionen und auch der sogenannten Naturrechtsdiskussion umfassend und genau erkundet. Die wesentlichen Protagonisten, wie etwa Helmut Coing, Karl Larenz, Hans Carl Nipperdey und Ludwig Raiser werden im Zusammenhang analysiert. Es gelingt der Autorin, wesentliche Phasen und Gruppierungen zu finden und auf den Begriff zu bringen. Dabei zeigt sie, daß bis Ende der 50er Jahre vor allem "Kulturrecht" und Menschenrechte im Vordergrund standen. Erst in den 60er Jahren setzte sich die für das Privatrecht bedeutsame Grundgesetzbeachtung durch. Als Folge wurden Prinzipienfragen mehr und mehr der Verfassungsinterpretation und dem Öffentlichen Recht überlassen - mit verhängnisvollen Folgen für die Privatrechtstheorie.weiterlesen
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