Nachhaltige Mobilität – vom Mobilitätsmanagement bis zur Elektromobilität
Beiträge zur Verkehrspraxis
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der vorliegende Themenband widmet sich der nachhaltigen Mobilität in seiner gesamten Bandbreite,
angefangen vom Mobilitätsmanagement bis hin zur Elektromobilität. Die hier vorgestellten
Beiträge aus Wissenschaft, Forschung und Praxis wurden im Rahmen der Kongressmesse Eco-
Mobil – Mobilität neu denken, im November 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dr. Veit Steinle, Leiter Umweltpolitik und Infrastruktur vom Bundesministerium für Verkehr-, Bauund
Stadtentwicklung veranschaulicht in seinem Beitrag die Strategie der Bundesregierung für
eine nachhaltige Mobilität, die dazu beiträgt unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden
und die CO2-Emissionen zu senken.
Prof. Dr. Rudolf Juchelka vom Institut für Geographie, Wirtschaftsgeographie, Verkehr & Logistik
der Universität Duisburg-Essen stellt in seinem Beitrag klar, dass nachhaltige Mobilität ein zentrales
Element einer integrativen Verkehrs-, Mobilitäts- und Transportentwicklung ist, die an den
Verkehrs- und Mobilitätsbedürfnissen aller Akteure ausgerichtet sein muss.
Prof. Dr. Hermann Knoflacher vom Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
der Technischen Universität Wien geht davon aus, dass eine Reduktion des Autoverkehrs um
etwa 20 bis 40 Prozent möglich ist und zwar durch ÖPNV in Zusammenhang mit e-Mobilität,
wobei die städtebaulichen und funktionellen Wirkungen hinsichtlich Platzbedarf und Strukturveränderung
verstanden und begriffen werden müssen.
Dr.-Ing. Volker Blees vom Büro für Verkehrslösungen aus Darmstadt und Dipl.-Ing. Jens Vogel
von der ivm GmbH, zeigen auf, dass der in der Region Frankfurt RheinMain verfolgte Ansatz, Mobilitätsmanagement
auf regionaler Ebene zu etablieren, zielführend und erfolgversprechend ist,
da die kommunale Ebene nicht über die nötigen Kapazitäten und Ressourcen verfügt, um neue
Themen wie Mobilitätsmanagement aufzugreifen und umzusetzen.
Michael Heilmann, Geschäftsbereichsleiter Planung und Infrastruktur der Rhein-Neckar GmbH,
zeigt an Hand zahlreicher Beispiele, wie die nachhaltige Mobilität im Verbund Rhein-Neckar umgesetzt
wird. Ziel ist es, mit der ÖPNV-Nutzung immer auch Aktivitäten zu verbinden, um die
Leute zur Nutzung des ÖPNV „anzureizen“ und gleichzeitig die Kundenbindung zu vergrößern.
Horst Mentz, Abteilungsleiter Verkehrsplanung der Landeshauptstadt München und Michael
Reiter, stellen fest, dass es in München erfolgreich gelungen ist, Verkehrsentwicklungsplanung
als einen integralen Bestandteil in die räumliche Entwicklungsplanung zu implementieren. Für die
gute Erreichbarkeit ist vor allem die Erschließung durch den ÖPNV eine Grundvoraussetzung für
eine qualitätsvolle Stadt- und Regionalentwicklung.
Der Leiter Geschäftsbereich Mobilität und Planung der Stadt Zürich, Ruedi Ott, demonstriert am
Beispiel der Stadt Zürich eindrucksvoll, dass in der Schweiz Mobilität Kultur ist. Mit der Mobilitätsstrategie
und den dazugehörenden Entscheidungsgrundlagen sind die Voraussetzungen geschaffen,
mit denen innerhalb des komplexen Mobilitätssystems Sinnvolles ermöglicht und dabei
rasch auf aktuelle Bedürfnisse und neue Herausforderungen in Zürich reagiert werden kann.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer berichtet in seinem Beitrag über das gesetzte Ziel
Tübingens Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2020 auf drei Jahres-Tonnen pro Kopf zu
senken. Von Anbeginn war klar, dieses ehrgeizige Ziel kann nur durch eine Bürgerbewegung für
den Klimaschutz erreichbar sein. Darum startete die Stadtverwaltung Tübingen die Klimaschutz-
Offensive für ein erstes Etappenziel: 10 Prozent weniger CO2 bis 2010.
Wolfgang Märtens, Prokurist bei der Hamburger Verkehrsverbund GmbH, geht mit seinem Beitrag
aus Aufgabenträgersicht auf das Thema Klimaschutz ein, wobei die Ernennung Hamburgs
zur Europäischen Umwelthauptstadt 2011 deutlichen Rückenwind für die Bemühungen bedeutet,
Nachhaltige Mobilitaet.indb 5 10/5/2011 8:37:07 AM
die Stadt klimagerecht umzubauen und den Umweltverbund als Alternative zum konventionellen
motorisierten Individualverkehr zu stärken.
Dr. Claus Doll und Fabian Kley vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung
(ISI) widmen sich den Infrastrukturen für integrierte Elektromobilitätssysteme. Neben dem Aufbau
eines Infrastrukturnetzes existieren noch weitere Optionen zur Förderung von Erstmärkten
der Elektromobilität. Hierzu gehören mehrere Elemente wie der öffentliche Verkehr, Bike- und
Carsharing-Systeme, fuß- und radfreundliche Städte sowie auf diese Vielfalt abgestimmte Informations-
und Kommunikationsplattformen.
Wolfram Auer von der Doppelmayr Seilbahnen GmbH zeigt am Beispiel der Bundesgartenschau
Koblenz die Bedeutung von Seilbahnen als elektrische Mobilitätsalternative auf. Seit Juli 2010
verkehrt in Koblenz die modernste und leistungsstärkste Seilbahn der Welt (18 Kabinen mit Platz
für jeweils 35 Personen), die als internes Verkehrsmittel für die Bundesgartenschau 2011 konzipiert
den Verkehr zwischen dem Festungsplateau und der Innenstadt abwickelt.
Ulrich Prediger von der LeaseRad GmbH schildert, inwieweit Elektro-Bikes „alte Leute“-Fahrzeug,
Spaßgerät oder echte Mobilitätsalternativen sind. Nach verschiedenen Untersuchungen sind ca.
50 Prozent aller in Deutschland zurückgelegten Wegstrecken kürzer als 6 km. Eine Verlagerung
von nur 30 Prozent dieser Wegstrecken vom PKW auf das Fahrrad/E-Bike ergäbe eine jährliche
Einsparung von 7,5 Millionen Tonnen CO2.
Jens Conrad, verantwortlich für Sonderprojekte bei der Betriebsleitung der Regionalverkehr
Köln GmbH, präsentiert in seinem Beitrag das innovative Projekt Wasserstoffbusse der Regionalverkehr
Köln GmbH im Rhein-Erft-Kreis. Ziel der Regionalverkehr Köln GmbH ist eine schnelle
Markteinführung durch die Inbetriebnahme der ersten beiden Brennstoffzellen-Hybridbusse des
Typs Phileas.
Dr.-Ing. Alexander Fink, Mitglied des Vorstandes der Scenario Management International AG, beschäftigt
sich in seinen Ausführungen mit einem visionären Blick zur zukünftigen Mobilität in Ballungsräumen
2030. „Zukunftswissen“ ist für Unternehmen oder Organisation nur dann verfügbar,
wenn es in eine geeignete Form transformiert, gespeichert und schließlich für andere Personen
oder auch für den ÖPNV verfügbar gemacht wird – das Szenario-Monitoring ist ein geeignetes
Instrument.
Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments in Brüssel, widmet sich in seinem Abschlussbeitrag
sehr pointiert der Frage: Quo Vadis – E-Mobilität in Europa. Das Europäische
Parlament hat sich im Mai 2010 in einer Resolution ausdrücklich nicht nur für E-Cars, sondern
für Elektromobilität in einem breiteren Verständnis ausgesprochen: als alternativen Antrieb für
Busse, Straßenbahnen und E-Bikes.
Köln im November 2011
Thomas J. Magerweiterlesen
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