Nachtdenken
Maurice Blanchots „Thomas l’Obscur“
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Nachtdenken heißt die Welt zerdenken.
Die Nacht meint bei Maurice Blanchot (1907-2003) zweierlei. Eine (begreifbare) erste Nacht und eine (unfassbare) andere Nacht. Wie der Tod im Leben ist die andere Nacht immer da in Thomas lObscur, selbst dort, wo die Sonne scheint. Blanchot versucht mit seinen beiden Fassungen von Thomas lObscur, dem Roman von 1941 und der Erzählung von 1950, die Erfahrung des Todes zu schreiben, das heißt ihn literarisch erfahrbar zu machen als etwas, woran unser Verstehen notwendigerweise scheitern muss. Dieses Zerschreiben der Sprache durch die Sprache geschieht in der paradigmatischen Form eines Nachtdenkens, das sowohl ein Denken über die Nacht darstellt als auch ein Denken von der anderen Nacht aus, das zutiefst vom Tode geprägt ist.
Der Kapitelstruktur der zweiten Fassung von Thomas lObscur folgend, bildet die vorliegende Studie einen Textkommentar, der in 12 Kapiteln zentrale philosophische und kulturtheoretische Denkfiguren untersucht und entwickelt, die sich in ihrer literarischen Ausgestaltung als Effekte der anderen Nacht zusammenfassen lassen.
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