Arbeiterschaft und nationale Frage mit besonderer Berücksichtigung Kärntens 1918-1934
Produktform: Buch
Warum sind die Sozialdemokraten in Kärnten seit jeher weit stärker gewesen als die Arbeiterparteien in anderen Bundesländern? Für dieses erstaunliche Phänomen gibt es geistesgeschichtliche, sozialwissenschaftliche, aber auch erbrechtliche Ursachen. Der vielbeschworene Internationalismus entpuppte sich spätestens bei Kriegsausbruch 1914 als hohle Phrase, denn im Grunde waren die Arbeiter ebenso empfänglich für nationale Empfindungen wie Bauern, Selbständige usw. Die nationale Politik der Sozialdemokratie baute ungewollt geistige Brücken zu den Deutschnationalen und auch zum Nationalsozialismus: Anschlussdenken, Antiklerikalismus und auch ein Schuss Antisemitismus waren Elemente der sozialdemokratischen Politik vor 1934. Deutschtum galt den sozialdemokratischen Parteigängern in Kärnten als Ausdruck des Fortschritts, Slowenentum als Synonym für Konservatismus und Rückständigkeit. Die Assimilation von Minderheitsangehörigen an die Mehrheit wurde als gegeben hingenommen.weiterlesen