Über Jahrhunderte waren das Bestattungs- und Friedhofswesen eine Domäne der Kirchen. Nahezu unbemerkt hat sich in den letzten Jahren parallel zur Säkularisierung der Gesellschaft eine weltliche Bestattungskultur entwickelt, in die sich zunehmend heidnische Elemente mischten.
Mit der Legalisierung der Naturbestattung in ihren vielfältigen Formen seit Beginn des 21. Jahrhunderts haben heidnische Vorstellungen von der idealen Bestattung weite Gesellschaftskreise erfasst. In den skandinavischen Ländern hat sich zwischenzeitlich das Heidentum etabliert und ist staatsrechtlich als Religionsgemeinschaft anerkannt. Der Wunsch der Heiden nach einem eigenen Friedhof ging für die Isländer bereits 1999 und 2009 in Dänemark und Norwegen in Erfüllung. Haben die Heiden in Deutschland noch nicht dasselbe Recht, so haben sie zumindest längst 'artgerechte' Rituale für die Trauerfeier entwickelt, die sie 'Totenleite' nennen.
Heidnische und naturreligiöse Vorstellungen von Sterben und Tod wären weniger problematisch, wenn sie nicht dazu neigen würden, sich mit völkisch-rassistischem Gedankengut zu verbrüdern.
Die vorliegende Studie verdeutlicht diese Entwicklung.weiterlesen