Afrikarepräsentationen im Österreich der 1950er Jahre im Kontext von (Post-)Kolonialismus und (Post-)Nationalsozialismus
Produktform: Buch
Omaru – eine afrikanische Liebesgeschichte, 1955 im Jahr des Staatsvertrages als österreichischer Beitrag zur Biennale gefeiert, ist Ausgangspunkt dieser Analyse. Der Film, dem achtmonatige Dreharbeiten in Kamerun vorausgingen, wurde in österreichischen Tageszeitungen als Film, der „endlich“ Afrika „ohne schießende Weiße“ zeige, beworben. Die Autorinnen arbeiten in der vorliegenden interdisziplinären Studie zum filmischen Text, den Produktionsbedingungen und der zeitgenössischen Rezeption mit Ansätzen aus den Cultural Studies, der kritischen Weißseinsforschung, postkolonialen Theorien, der Oral History und den Filmwissenschaften. Der Film als kulturelles Produkt wird über die Verknüpftheiten der Biographien und Erzählungen des Regisseurs Albert Quendler und des beratenden „Afrikaforschers“ Ernst Zwilling mit nationalsozialistischen und kolonialen Organisationen und Diskursen historisch verortet. Die filmischen Repräsentationen werden in ihrer Intertextualität mit zeitgenössisch zirkulierenden Bildern und Diskursen begriffen. Rekonstruiert wird so die Funktion der durch den Film popularisierten Imaginationen von „Afrika“ im post-nationalsozialistischen Österreich der 1950er Jahre.
Die Autorinnen:
Mag.a Vida Bakondy (geb. 1980 in Dearborn) Studium der Geschichte mit Fächerkombination aus Internationaler Entwicklung, Feministische Theorien/Gender Studies, Sozial- und Kulturanthropologie und Bosnisch-Kroatisch-Serbisch an der Universität Wien. 2004 Mitautorin der Ausstellung Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration nach Österreich (initiative minderheiten, Wien Museum).
Mag.a Renée Winter (geb. 1980 in Wien) Studium der Geschichte, Internationale Entwicklung, Feministische Theorien/Gender Studies und Russisch an den Universitäten Wien und Paris VII. 2004 Mitautorin der Ausstellung Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration nach Österreich. (initiative minderheiten, Wien Museum)
Gemeinsames Arbeiten seit 2000: U.a. Recherche Produktion und Regie der Films nach österreich. Erinnerungen an Zwangsarbeit und Arbeitsmigration A, 2005/2006.weiterlesen