Mit dem Nicolas-Born Preis 2018 zeichnete das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur den österreichischen Schriftsteller Christoph Ransmayr für seine ungewöhnliche Gabe zur Neuerfindung von Wirklichkeit aus. Vor allem mit den jüngsten Büchern, dem aus 70 welthaltigen Reiseminiaturen bestehenden Atlas eines ängstlichen Mannes (2012) und dem China-Roman Cox oder Der Lauf der Zeit (2016), erweist er höchst sprachmächtig sein literarisches Verfahren, konkrete Ereignisse und Schauplätze aus Geschichte und Gegenwart ins poetisch Allgemeingültige zu überführen. – Lisa Kreißler, die den Nicolas-Born-Debütpreis erhielt, ist nicht weniger der sie umgebenden Wirklichkeit verpflichtet. Mit den beiden Romanen Blitzbirke (2014) und Das vergessene Fest (2018) gelingt es ihr auf kunstvolle Weise, lebendige Gegenwärtigkeit und Unmittelbarkeit literarisch zu destillieren.weiterlesen