Der englische Dichter und Romancier David Herbert Lawrence (1885-1930) erhob nachdrücklich und wortmächtig Einspruch gegen die Übel der Zeit – wirtschaftliche Ausbeutung, Kriegslüsternheit, repressive Sexualmoral – und wurde dadurch auch ohne spektakuläre Sprachexperimente zu einem Leitstern der literarischen Moderne. Sein Rang im englischen Dichtungskanon ist seit langem unbestritten, während man ihn in Deutschland bislang nur als Romanautor wahrgenommen hat.
Um diese Lücke zu schließen, hat der renommierte und vielfach ausgezeichnete Übersetzer Werner von Koppenfels (emeritierter Professor für Englische und Allgemeine und Vergleichende Philologie), der u.a. Ausgaben von John Donne, Emily Dickinson, Derek Walcott und Geoffrey Hill vorgelegt hat, eine erste großzügige Auswahl aus dem umfangreichen poetischen Gesamtwerk von Lawrence ins Deutsche gebracht. Er bildet darin die formale Vielfalt und gedankliche Ausdruckskraft der Texte ebenso fühlsam wie staunenswert weitreichend nach.weiterlesen