In den späten 1980er Jahren sprachen digitale Medienexperten wie der Sozialwissenschaftler und Autor Howard Rheingold von einer Zukunft, in der unsere Realität virtuell sein würde, und meinten damit das komplette Abtauchen in andere, fiktive Welten. Wir tauchen jedoch nicht in die Virtualität ein, vielmehr schickt sich die Virtualität an, die Geräte zu verlassen und unsere materielle Welt zu betreten, von GPS-Geräten und sensorischen Verstärkern über die sofortige Zugriffsmöglichkeit auf Gesundheitsdaten bis hin zu Apps, die eine Melodie erkennen und benennen und uns über das Wetter, die Fußballergebnisse und unsere sozialen Netzwerke auf dem Laufenden halten können. Im Design reichern wir Gegenstände mit Geschichten an und befähigen die Benutzer, Produkte zu bearbeiten und individuell anzupassen. Unsere Welt ist ohnehin schon unglaublich komplex geworden, nichtsdestotrotz ergänzen und erweitern wir diese Komplexität immer mehr. Warum? Ist es unser unstillbarer Durst nach Raster und Ordnung oder sind wir im Begriff, die Kontrolle über unser Lebensumfeld unseren Maschinen zu übergeben? In Ausgabe 249 gehen wir der Frage nach, wie Designer versuchen, uns verschiedenen Arten von Benutzeroberflächen anzupassen und mit neuen Möglichkeiten der Interaktion vertraut zu machen. Der Abbau der Hürden zwischen Nutzer und Gerät soll uns helfen, besser, eher symbiotisch, mit den von uns selbst entwickelten Technologien umgehen zu können.weiterlesen