Strebewerk im Helm des Hauptturms, Ulmer Münster Einen wunderschönen Lichtmoment hat der Fotograf des Titelbildes auf der Achteckgalerie des Westturms am Ulmer Münster eingefangen: Den Blick in die Helmspitze des mit 161,5 Metern höchsten Kirchturms der Welt. Von weitem wirkt das achtseitige Helmprisma filigran. Im Innern zeigt sich in luftiger Höhe die Ausbalancierung der Kräfte mit gewaltigem Strebewerk und Eisenverstrebungen. Wie bei einem Kartenhaus darf kein Gewicht zu viel sein, kein Winkel falsch angesetzt, damit sich das steinerne Gefüge gegenseitig stützen kann. Am Ende des 15. Jahrhunderts hatte Matthäus Böblinger die ersten rd. 100 Meter des Westturms ausgeführt. Vollendet wurde der christliche „Himmelsstreber“ dann aber erst 1885–90 weitgehend nach Böblingers spätmittelalterlichen Plänen – zehn Jahre, nachdem auch der Kölner Dom fertig geworden war und fünf Meter höher als die Kirche des Erzbischofs am Rhein.weiterlesen