Oben und Unten - Hierarchisierung in Idee und Wirklichkeit der Stauferzeit
Akten der 3. Landauer Staufertagung 2001
Produktform: Buch
Die Grundlagen der modernen Gesellschaft wurzeln erstaunlich vielfältig gerade in der Stauferzeit, in der die Hierarchisierung zahlreiche soziale, historische und künstlerische Prozesse bewirkte. Die 3. Landauer Staufertagung von 2001 hat dieses "Oben und Unten" facettenreich herausgearbeitet: Einerseits die Entstehung einer hierarchischen Bevölkerungsstruktur (Ministerialen) und die Ausgrenzung von ethnischen Gruppen wie der Juden, andererseits die Bewältigung des neu gestalteten Alltags durch neue Formen der juristischen Auseinandersetzung. In der Architektur ist der Prozess beispielhaft nachvollziehbar, angefangen bei den wichtigen Vorformen, den Kaiserpalästen des antiken Rom, über die Baugestalt unserer mitteleuropäischen Burgen und Bischofsresidenzen bis hin zu architektonischen Details wie die Ausbildung des Maßwerks. Sogar in der Liebeslyrik sind diese Hierarchisierungsprozesse nachvollziehbar.
Auch die Region bietet Neues: Mit dem Zisterzienserinnenkloster St. Maria im Rosenthal und dem Augustinerchorherrenstift Obersteigen werden zwei bislang relativ unbekannte Monumente der Pfalz und des Elsaß behandelt, deren Bedeutung erst langsam erkannt wird.
Nach Italien und ins Heilige Land führen weitere Beiträge: Das Grabmal Kaiser Heinrichs VII. wird in einer völlig neuen Rekonstruktion vorgestellt. Die Bibliographie zur Architektur von Castel del Monte schafft Grundlagen für künftige Forschungen. Der Beitrag zum Davidsturm in Jerusalem präzisiert unser Wissen um die Kreuzfahrerarchitektur im Heiligen Land und ihre Rückwirkungen auf das Abendland.
Alle Beiträge sind wissenschaftlich fundiert und doch lebendig und verständlich geschrieben. Sie sind damit den gleichen Zielen verpflichtet wie die Tagung selbst, nämlich eine interdisziplinäre Plattform für Fachwissenschaften und gleichzeitig ein "Wissenschaftsportal" für die Region zu bilden.weiterlesen