Oda Schaefer (1900-1988) ist vielleicht die bekannteste Unbekannte in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Man begegnet ihr immer wieder in diversen Zusammenhängen, sei es als Lyrikerin, Kolonne-Autorin, „Innere Emigrantin“, Chronistin oder Autobiographin, deren Auskünfte über andere oft zitiert werden – die bislang selbst aber nie Gegenstand einer angemessenen Würdigung geworden ist.
Fundiert auf umfassenden Recherchen in einem noch kaum bearbeiteten Feld, ist die vorliegende Untersuchung die erste umfassende Oda-Schaefer-Monographie überhaupt. Vor allem der Briefwechsel der Autorin mit befreundeten Schriftstellerkollegen wie Erich Kästner, Werner Bergengruen, Günter Eich und Karl Krolow oder – nach dem Zweiten Weltkrieg – Wolfgang Koeppen und Carl Zuckmayer dokumentiert eindrücklich ihre Bedeutung im literarischen Leben ihrer Zeit. Diese Beziehungen werden hier nicht nur individuell gewürdigt, sondern auch in ihren zeitgeschichtlichen und/oder literarhistorischen Kontexten situiert. Damit ergänzt die Untersuchung bereits vorliegende Arbeiten zur Sozialgeschichte der Intellektuellen und Schriftsteller im Deutschland des 20. Jahrhunderts um wesentliche Aspekte.
Neben Ausführungen zur Prosa Oda Schaefers, zu ihren feuilletonistischen Arbeiten sowie ihren Beiträgen für Rundfunk und Fernsehen bilden Präsentation und Analyse ihrer noch heute – vor allem in neueren und neuesten Anthologien – bemerkenswert präsenten Lyrik einen weiteren Schwerpunkt der Studie.
Eine ausführliche Bibliographie am Ende der Arbeit verzeichnet erstmals so vollständig wie möglich die Werke Oda Schaefers, Rezensionen ihrer Werke sowie die Sekundärliteratur.weiterlesen