Arabeske Darstellungsformen in E.T.A. Hoffmanns Roman "Lebens-Ansichten des Katers Murr"
Produktform: Buch
Die Einsicht in die artifizielle Komposition von E.T.A. Hoffmanns Roman 'Lebens-Ansichten des Katers Murr' wird in dieser Studie erstmals mit einer differenzierten Textanalyse verknüpft. Die Orientierung an der Arabeskenstruktur ermöglicht so eine detaillierte Rekonstruktion des strukturellen Zusammenspiels der selbstreflexiven Textfragmente. In seiner Doppelstruktur erscheint das Romangebilde als Allegorie des Lesens und Schreibens, als Löschen und Unterlage.
Die hochkomplexe Dialogstruktur des ersten Makulaturblatts, das den Anfang und das verschobene Ende des Romans markiert, stellt den 'Quellpunkt' des akanthusartigen Rapports des Textes dar und ist auf diese Weise der Schlüssel für das Verständnis einer unumgänglichen Verbindung von formaler Konstruktion und inhaltlicher Gestaltung des Romans.
Die Studie führt frühromantische poetologische Forderungen, arabeske Traditionen und die für E.T.A. Hoffmann relevante Poetik des Blicks zusammen. Nachgewiesen wird, daß im 'Kater Murr' die von Friedrich Schlegel immer wieder postulierte 'künstlich geordnete Verwirrung' literarische Gestalt annimmt; dabei sind Begriff und Tradition der Arabeske in der bildenden Kunst das Modell für die Lektüre des Romans.weiterlesen