„Viele Jahre war alles von Lustlosigkeit geprägt gewesen. Straßen und Gassen muteten alt und greisenhaft an, außer an den beiden Tagen im Jahr, wenn Markt in der Stendaler Straße abgehalten wurde oder die Schützen einmal im Jahr auf der Wiese an der Ohre ihr Fest feierten. Schausteller brachten dann die Neuigkeiten aus der halben Welt ins Städtchen: Gaukler und Feuerschlucker, Zauberer, Besitzer von Glücksrädern und Schießbuden, Marktschreier, laut dudelnde Leierkastenmänner. Das waren Höhepunkte im Ohrestädtchen. Darauf freuten sich besonders die Kinder, da gab es immer etwas zu erleben, sogar ein bisschen zu mogeln und zu mopsen. Karussells drehten sich und über der halben Stadt lag der Duft oder Mief von Bratwürsten, Pferdefleisch und Zuckerwatte. Durch die Luft zogen Melodien der Karussells. Hundert und mehr verlockende Angebote gab es für Alte und Junge. Kratzte Wilm seine Barschaft zusammen, brachte er es auf fünf Groschen. Wenig, wenig, bei all den Verlockungen. Setzte er nur einmal das Glücksrad in Bewegung war schon ein Zehner weg und der Gegenwert eine Niete."weiterlesen