Daniel Kruger (geb. 1951), als Schmuckkünstler weithin bekannt, bietet mit 230 Arbeiten aus 20 Jahren erstmals eine Gesamtschau seines keramischen Werks. Klassische Vorbilder - Tulpen- und Deckelvasen, Elfter Blau-Weiß und Tafelservices - sind die vertrauten Bezugspunkte, die Kruger mit Bildern von Fußballspielern, homoerotischen Akten oder abgeformten Zweigen oder Knochen kombiniert. (Bild-)Welten prallen aufeinander und entlarven unsere auf Konvention, oft auch auf Manipulation beruhende Wahrnehmung. Doch weniger die Lust am Spektakulären, denn Kruger Faszination für Bildsysteme führt zu unerwarteten Kombinationen von Formen und Dekorationen. In einem steten Prozess künstlerischer Aneignung, Neuinterpretation und Inbesitznahme erkundet Kruger die Kluft zwischen historischen Archetypen und Kitsch im Kontext der europäischen Keramikgeschichte.weiterlesen