Grundsätzlich strebt wohl jeder, der die Gitarre erlernen will, nach vorne. Neue Techniken und Spielstücke auf nächsthöheren Niveau wollen angegangen und gemeistert werden. Dies wird in der Regel durch ein regelmäßiges Üben erreicht. Dennoch: Manchmal ist der Zeitpunkt gegeben, um ein wenig innezuhalten, um das bisher Erreichte zu festigen und Korrekturen bestimmter falscher Angewohnheiten (die sich ergeben haben) vorzunehmen. Damit wird die Basis gestärkt, an die Stelle von Unsicherheit stellt sich so, nach und nach, Souveränität im Spiel ein. Jeder erfahrene Spieler wird dies aus eigener Erfahrung bestätigen können. Ein Lernen, so können wir festhalten, besteht aus einem Vorwärtsstreben und einem Wiederholen. So ist die Buch/ CD-Ausgabe „Open Strings“ von Sven Nier zu verstehen. Das sichere Spiel auf leeren Saiten gilt ganz allgemein als eine Sache, die eine Vertiefung lohnt. Zwar ist es grundsätzlich einfach, die offenen Saiten anzuschlagen, da jegliche „Arbeit“ der linken Hand entfällt. Doch ganz so einfach, wie man denken möchte, ist es trotzdem nicht. Offene Saiten, einmal angeschlagen, klingen sehr lange nach und es ist wichtig, diese während des Spiels zu dämpfen. Ein zweiter Punkt ist die Treffsicherheit beim Überspringen von Saiten. Die auf diese Art erworbene Anschlag-Technik ist späterhin beim Arpeggio-Spiel wechselnder Akkorde überaus hilfreich. Wer also im Plektrum-Spiel seinen Weg sucht, findet in Sven Nier’s „Open Strings“ eine Methode, die Spielfreude und Lernen verbindet.weiterlesen