Optimierung der Tragfähigkeit von antibiotikabeladenen PMMA-Hüftinterimsprothesen
Produktform: Buch
Allein in Deutschland wurden in den Jahren 2003/04 ca. 170.000 Hüftendoprothesen implantiert. Die Hüftprotheseninfektion stellt dabei eine der schwerwiegendsten Komplikationen dar. Es existieren unterschiedliche Behandlungsansätze, vom Prothesenerhalt bis zum mehrzeitigen Endoprothesenwechsel. Die häufigste und erfolgreichste Form zur Medikation des Infektes besteht jedoch im zweizeitigen Wechsel. Hierbei wird in einem ersten Eingriff die Prothese entfernt und nach lokaler Antibiotikabehandlung in einer zweiten, späteren Operation die Reimplantation einer neuen Prothese durchgeführt. Die Problematik des zweizeitigen Wechsels besteht in der Interimsphase, also der Phase der Infektberuhigung zwischen den beiden Operationen, die im Mittel ca. 90 Tage beträgt. Für das Intervall der Interimsphase empfiehlt sich die Implantation eines artikulierenden Platzhalters aus Knochenzement (PMMA) mit Antibiotikazusatz als Interimsprothese, eines sog. Spacers.
Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes (Homburg/Saar) entwickelte einen standardisierten PMMA-Spacer, der mit Hilfe einer zweiteiligen Gussform intraoperativ herstellbar ist. Die Implantation dieses Spacers erlaubt neben der physiologischen Teilfunktion des Gelenkes auch eine optionale, keimadaptierte Antibiotikazumischung in Absprache mit Mikrobiologen. Nun stellt selbst bei Teilbelastung der Spacerbruch die häufigste und schwerwiegendste Spacer-assoziierte Komplikation dar. Die Patienten werden daher angewiesen, die betroffene Hüfte möglichst wenig bis gar nicht zu belasten.
Ziel dieser Dissertation war es, die mechanische Belastbarkeit des an der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes (Homburg/Saar) verwendeten Spacers zu ermitteln und unter Berücksichtigung möglicher physiologischer Belastungen diesen Spacer entsprechend zu optimieren. Die Belastung muss dabei sowohl vom Spacer, als auch vom Femur selbst, unbeschadet aufgenommen werden können.weiterlesen