Inzwischen herrscht weitgehend Konsens, dass Kompetenz die zentrale Entwicklungsdeterminante von Unternehmen ist. Schlagworte wie organisatorische Intelligenz oder lernende Organisation signalisieren dabei, dass die Kompetenzen von Organisationen mehr als die Summe der Individualkompetenzen sind. Organisationseinheiten werden selbst als Träger von Kompetenz angesehen. Die organisatorische Formierung von Individualkompetenzen, die in organisatorischen Regeln geronnene Erfahrung oder die historisch gewachsenen Technologiekonfigurationen von Unternehmen gehen weit über die gängige soziale Akzentuierung von Kompetenzentwicklung hinaus. Es sind die organisationalen Kompetenzen, die letztlich die Voraussetzungen der betrieblichen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit schaffen. Dementsprechend gibt es zahlreiche Versuche, diese Kompetenz für Innovationen zu aktivieren und zu entwickeln. Unternehmen experimentieren mit Konzepten wie Gruppenarbeit, organisatorischem Lernen, Wissensmanagement oder Reengineering. Begrenzte Umsetzungserfolge und unerwünschte Spätfolgen deuten jedoch darauf hin, dass nur unzureichende Klarheit besteht, was die Kompetenz von Unternehmen ausmacht. Um die Zusammenhänge lernender Organisationen zu klären und einer kompetenzorientierten Unternehmensentwicklung zugänglich zu machen, werden im Rahmen dieses Beitrags bestehende Ansätze zum Thema organisationale Kompetenz hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte und Abgrenzungen aufbereitet, konzeptionelle Überlegungen zu organisationaler Kompetenz abgeleitet und unterschiedliche Entwicklungsprozessmodelle beschrieben.weiterlesen