Die Untersuchung konzentriert sich auf den bedeutenden Stellenwert der Stadt Istanbul im bisher wissenschaftlich eher wenig behandelten Werk des türkischen Autors Orhan Pamuk, Träger des Nobelpreises für Literatur 2006. Der Istanbuler Stadtteil Nisantası, in dem Pamuk aufgewachsen ist, wird als Ausgangspunkt für Pamuks Schreiben erkannt und als sein eigenbiographischer Raum definiert. Aus diesem Nukleus geht das Istanbul im Werk hervor und wird zur semantisch reich aufgeladenen zentralen Figur für das Aufeinandertreffen von osmanischer Tradition und westlich ausgerichteter Moderne. Nach einer ausführlichen Darstellung des eigenbiographischen Raumes, welcher die zeitliche und räumliche Vielfalt des ausgedehnten Raumes Istanbul gleichsam präformiert, folgt eine umfassende Analyse der Stadt Istanbul im Werk Orhan Pamuks. Mit der These vom eigenbiographischen Raum als Werknukleus und der systematischen Bestandaufnahme der Darstellung Istanbuls stellt die Arbeit die zentralen Themen eines Autors vor, der – so die Bewertung der Schwedischen Akademie – „auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt neue Sinnbilder für Streit und Verflechtung der Kulturen gefunden hat.“weiterlesen