Aufbruch und Widerspruch Liang Xu’s Bilder treffen mich. Sie zeigen Aufbruch, mehr aber Abbruch, eine gewisse Bewegungslosigkeit, Frösteln und Trauer. Fotos mehrheitlich ›aus der Provinz‹. Provinz steht hier allerdings für Riesenstädte wie Chengdu, dem industriellen Zentrum der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas mit zehn Millionen Einwohnern und für ökonomisch wichtige Orte wie Harbin und Qiqihar im äußersten Nordosten des Landes mit neun, bzw. fünf Millionen Einwohnern. Aber auch für Suzhou (inzwischen sechs Millionen Einwohner) – nicht weit von Shanghai – das Venedig der Provinz Jiangsu mit seinen traditionsreichen Kanälen, mittelalterlichen Gärten und kunstvollen Parks. Die Bilder sind für mich lang gedehnte Momentaufnahmen aus dem sich nun seit 25 Jahren wirtschaftlich stürmisch, sozial und kulturell aber zugleich sehr widersprüchlich entwickelnden Land. Ein Land, dass – ohne Zweifel teilweise recht unsanft – Mittel und Wege sucht, Wohnraum, Beschäftigung und Einkommen für 1,3 Milliarden Menschen zu schaffen... Eberhard Liebau (Textauszug)weiterlesen