Ostdeutsche Verwaltungskultur im Wandel
Selbstbilder von Kommunalverwaltern 1992 und 1996 im Vergleich
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Nach der Übertragung der Rechts- und Verwaltungsordnung der Bundesre publik auf die neuen Bundesländer hatten jene Verwaltungsangestellten, die übernommen wurden, Regeln zu erlernen, die ihnen in den Details, und vielfach auch in den Grundprinzipien, bis dahin weitgehend unbekannt wa ren. Es war zu erwarten, daß vielen ein mühsamer und verunsichernder Lernprozeß bevorstand, in welchem sich auch die horizontalen und die ver tikalen Sozialbeziehungen am Arbeitsplatz veränderten - Veränderungen die ihrerseits in sozialer Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen kommentiert und bewertet wurden. Natürlich wurden die Beschäftigten im Laufe der Zeit sicherer im Umgang mit den neuen Regeln und ihren verän derten Handlungsspielräumen. Es entstanden neue Routinen, neue Selbst verständlichkeiten und neue Formen von Solidarität und Konflikt. Die neue Verwaltungskultur konnte aber selbst dort keine einfache Übernahme westlicher Muster sein, wo es zu persönlicher Anleitung und vertrauensvollen Nachfragen gekommen war. Vielmehr wurden die im We sten gültigen Regeln auf dem Hintergrund anderer Gewohnheiten, anderer Erfahrungen, anderer genereller und spezifischer Erwartungen anders in die alltägliche Lebenswelt des Arbeitsplatzes eingepaßt, als im Westen. Um die identischen formellen Regelwerke entwickelte sich somit ein je unter schiedlicher Alltag. Natürlich spielte hier auch die Wahrnehmung des Ost West-Verhältnisses eine wichtige Rolle. Denn in den neuen Bundesländern war dies Verhältnis eine Art Leitmotiv, das fast alle Veränderungen beglei tete.weiterlesen
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