Out of the Dark
Vergleichende Studien zur Historischen Anthropologie des Unbewussten
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Das Unbewusste gehört zu den scheinbar unsterblichen Diskursen der Moderne. Spätestens seit der Etablierung der Psychoanalyse durch Freud hat sich das Unbewusste als wirkmächtiger Faktor in die Wissenschafts- und Alltagskultur eingebrannt. Die Aufspaltung der Psyche generierte dabei ein Mangel-Bewusstsein. Der lange Schatten des Unbewussten wandert stets mit. Seine Belichtung bildet die Grundlage für ein lebenslanges Projekt der Selbstoptimierung: Der moderne Mensch als psychologischer Sisyphos. War das Unbewusste vormals im narrativen Kontext christlicher Anthropologie einer verwandtschaftlichen Schöpferbeziehung eingegliedert, wurde die Unvollständigkeit des modernen Bewusstseins in die Selbstverantwortlichkeit des Individuums ausgelagert. Die Etablierung des modernen Unbewussten instantiierte auf diese Weise eine rein innerweltliche â und damit haltlose â Transzendenz der Psyche, die sich durch eine ewig unabgeschlossene, gewissermaßen parusieverzögerte Introspektion auszeichnet. Das Unbewusste legt eine Spur aus, die sich selbst verfehlt. Das postmoderne Individuum wird so sein eigener Doppelgänger und damit letztlich zum Dividuum. Das Unbewusste bleibt stete Forderung, ständiger Zweifel, immerwährende Unruhe. Es bleibt ein Ärgernis, der Stachel im Fleische moderner, panoptisch organisierter Subjektivität. Die Wunde des Unbewussten schließt sich nicht. Aus diesem Grund muss der âaufgeklärteâ Mensch stets ausbrechen, aus seiner selbst verschuldeten Dunkelheit: Out of the Dark.weiterlesen
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