Panta Rhei
Wasser& Wolken
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
PHOTOENCAUSTIC
Die Encaustic (von altgriechisch ἐγκαυστική [τέχνη] ķnkaustikń [tķchnń] bedeutet in
deutsch ‚Kunst, eingebrannte Gemälde zu verfertigen' und ist eine antike künstlerische
Maltechnik, bei der in Wachs und Harze gebundene Farbpigmente heiß auf den
Maluntergrund aufgetragen werden.
Die ägyptischen Mumienbilder (Fayumportraits) sind bekannte, künstlerisch besonders
gelungene Beispiele für diese Technik.
Gerade die wächserne Optik lässt die Farben besonders leuchten und
die konservierende Eigenschaft des Wachses hat die Mumienportraits Jahrtausende
überstehen lassen.
Als ein zeitgenössisches Medium wird Encaustic heute ähnlich genutzt, allerdings gibt es
neben den Bienenwachs-Damar-Mischungen mit einem eher gelblichen Farbstich auch
künstlich hergestellte Klarwachse, die mit Harzen gemischt werden und mein bevorzugtes
Medium sind.
Grundsätzlich wird das Medium zum Verarbeiten erhitzt und mit dem Pinsel auf Holz
aufgetragen. Dies geschieht in mehrfachen Schichten, die nach jeder Lage mit Hitze in
Form von Bunsenbrennern oder einer Art Bügeleisen miteinander verbunden =
eingebrannt werden. Je nach Bedarf können bis zu 20 Lagen übereinandergeschichtet
werden.
Die Menge der Schichten hat etwas mit der Bildidee zu tun: es können nur zwei Lagen wie
eine Schicht glatt aufgetragen oder strukturell geformte Schichten angelegt werden.
Schichtmengen von ca. 10 - 15 Lagen lassen beispielsweise reliefartige Einschnitzungen zu
und haben eine besondere Haptik zum Ziel.
Da die Wachsschichten miteinander wie Klebstoff verbunden werden, eignet sich die
Encaustic-Technik auch hervorragend zum Collagieren von Papieren.
In der Ausstellung PANTA RHEI wählte ich die Technik der Photoencaustic:
Der Fine Art Print wird auf ein Holzpanel kaschiert.
Das Motiv gibt mir die weitere Behandlung vor: möchte ich der Weichheit einer Welle
nachspüren, trage ich andere Schichtmengen auf und nutze verschiedene
Strukturtechniken als wenn ich eine glatte Oberfläche haben möchte.
Das Faszinierende an der Encaustic-Technik ist, dass sie ein Spiel mit Schärfe und
Unschärfe zulässt, die eine besondere Tiefenwirkung erzeugt.
Das flüssige heiße Wachs hat etwas von Wasser, welches aber wie in Zeitlupe gestaltet
werden kann.
Bei den Wolkenbildern hilft die Technik, die luftige Zartheit oder die bauschige Optik
zu unterstreichen.
Neben dem Klarwachs habe ich bei dieser Serie auch partiell mit
weiß-graufarbigen Lasuren aus Wachs gearbeitet, um die Gischt oder die Wolken
nachempfinden zu können.
Zuletzt wird die Oberfläche poliert und lässt das Motiv geheimnisvoll mattglänzend schimmern.
Encausticarbeiten sind hitzeempfindlich, d.h. ab einem Schmelzpunkt von ca. 65 Grad
wird die Oberfläche weich.
Dieser Hinweis ist gerade für den Tarnsport und die Hängung der Werke wichtig,
beispielsweise sollte eine Arbeit nicht neben einem offenen Kamin hängenweiterlesen
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