Paralipomena Tocharica
Vorträge, Aufsätze, Miszellen aus dem Nachlaß
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Tocharisch ist der östlichste Zweig der indogermanischen Sprachen. Texte in den beiden Dialekten Ost- und Westtocharisch wurden durch englische, deutsche, französische, russische und japanische Expeditionen erst zu Beginn des 20. Jh. in Zentralasien entdeckt. Sie stammen aus dem ersten nachchristlichen Jahrtausend und sind durchweg nur in Bruchstücken erhalten. Die Sprache zeigt historisch bedeutsame Altertümlichkeiten; sie ist wahrscheinlich die zweite, die sich aus der urindogermanischen Sprachgemeinschaft gelöst hat (etwa um 2000 v.Chr.). Über ihren langen Weg nach Ostturkestan (heute Xinjiang) auf der nördlichen Seidenstaße wissen wir nichts. Die tocharische Literatur besteht fast ausschließlich aus buddhistischen Texten, überwiegend Bearbeitungen indischer Vorlagen. Volk und Sprache sind durch engen Kontakt mit den später dort einwandernden Uiguren und vor allem durch den Mongolensturm, der die ausgebreiteten Bewässerungsanlagen zerstört hat, verschwunden. Erdbeben und islamischer Fanatismus haben die Klöster und Bibliotheken in Turfan, Kutscha und Umgebung fast vollständig zerstört. Umso wichtiger sind die von den frühen europäischen und japanischen Forschungsexpeditionen geborgenen Schätze: Karten, Zeichnungen, Photographien, Fresken, Skulpturen, Handschriften-Reste usw. Wie kein zweiter seiner Generation hat der in Göttingen und Saarbrücken tätige Indogermanist Klaus T. Schmidt (1932–2017) die Erforschung dieser Sprache und ihrer Literatur vorangebracht, zudem mit seinem Enthusiasmus viele Jüngere dafür begeistert. Sein reichhaltiges wissenschaftliches Werk steht mit den hier veröffentlichten 24 Text- und Wortstudien sowie Übersetzungen aus seinem Nachlass nunmehr der internationalen Forschung vollständig zur Verfügung.weiterlesen
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