Die Parodie ist seit der Antike in der Geschichte der westlichen Literatur als die komische Nachahmung und Umfunktionierung von älteren Werken bekannt und immer zu neuen Zwecken gebraucht worden. Bei Cervantes wurde die komische sowie selbstreflexive, ‚metafiktive‘ Parodie Mittel zur Entwicklung des modernen Romans. Durch die Analyse von solchen Parodien haben die russischen Formalisten des frühen 20. Jahrhunderts sowie ihr Landsmann Michail Bachtin unsere Aufmerksamkeit auf den ‚dialogischen‘ bzw. (nach Julia Kristeva) ‚intertextuellen‘ Charakter der Literatur gelenkt. Obwohl die Parodie heutzutage auch in den bildenden Künsten (einschließlich des Films) verwendet und nachgewiesen wird, ist der ‚interbildliche‘ Charakter solcher Parodien – und die Interbildlichkeit im allgemeinen – nicht als solche, sondern eher als ‚Intertextualität‘ untersucht worden. Hier wird nicht nur eine Einführung in die Interpretation der Parodie und ihrer Intertextualität angeboten, sondern auch ein Begriff der Interbildlichkeit entwickelt, der sowohl bei Arbeiten zur Literatur wie zu den bildenden Künsten ergiebig sein kann.weiterlesen