Paul Parin. "Wir waren zu jung, um den Rest unseres Lebens hinter der Couch zu verbringen
Begegnungen mit Psychoanalytikern
Produktform: DVD video
Ein Zimmer, eine Couch, ein Aschenbecher, eine Packung
Gitanes, der Blick auf den Zürich-See ist durch den Zigaretten-
Rauch verhangen.
Paul Parin, der rastlose Rebell steht kurz vor dem 90. Geburtstag, als ihn
der Filmemacher Dieter M. Adler im Oktober 2005 besucht. Tagelang zieht
Paul Parin das Filmteam in seinen Bann. Sein Körper ist langsam geworden,
sein Geist ist immer noch hellwach und messerscharf. Legt er einmal los, gibt es
kein Halten mehr - seine Geschichten, Erinnerungen und Weisheiten sprudeln aus
ihm heraus, als warteten sie darauf, hinter den schlauen Augen des Fuchses,
wie ihn seine Frau Goldi Parin-Matthèy bezeichnet hat, aufgeweckt zu werden.
Parin, 1916 in Slowenien geboren, war schon früh ein rastloser, kritischer
Geist, den die Neugier und der Hunger nach Leben, nach Erfahrungen und
Veränderungen, aus der Sicherheit aber auch Enge der bürgerlichen Existenz
und später der psychoanalytischen Existenz in die Ferne trieb. Zunächst
verschlingt er Bücher - es gibt keine andere Möglichkeit dem elterlichen
Landgut zu entfliehen. Als er mit 17 ein Fahrrad bekommt, kann ihn nichts mehr
aufhalten. Er muss raus! Er erkundet die Gegend um Polzela und Celje, schließt
sich den ersten jugendlichen Antifaschisten an, demonstriert gegen Nazi-Sym-
pathisanten in der Stadt. Noch nimmt ihn keiner ernst. Nach dem Medizinstudium
schließt er sich Titos Partisanenkämpfern an, lernt in dieser Zeit seine ebenso-
rastlose und unkonventionelle Lebensgefährtin Goldi Matthèy sowie den
Freund und langjährigen Wegbegleiter Fritz Morgenthaler kennen.
In Dieter Adlers Dokumentation erzählt Paul Parin über sein Leben, seine wichtigsten Begegnungen und Erfahrungen, seine ethnopsychoanalytischen Reisen mit Goldi und Fritz Morgenthaler, philosophiert über das Leben, Freuden, Enttäuschungen und Psychoanalyse.weiterlesen