Trotz ihrer unbestrittenen Bedeutung bildeten literarische Figuren lange eine Leerstelle der mediävistischen Erzählforschung. Immer noch sind viele grundlegende Fragen ungeklärt. Am Beispiel des »Tristan« Gottfrieds von Straßburg versucht der vorliegende Band, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dafür werden zunächst zentrale narratologische Kategorien (Handlungsmotivation, abgerufenes Rezipientenwissen, Typik/Individualität) diskutiert, um anschließend in exemplarischen Analysen des Romans hermeneutisch fruchtbar gemacht zu werden. Die Lektüren arbeiten heraus, in welchem Verhältnis Lebenswirklichkeit und literarische Gemachtheit der Figuren in Gottfrieds Text stehen.weiterlesen