Perspektivenwechsel
Komplementarität im universitären Bildungskontext
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Was hat Bildung mit Homöostase zu tun? Was bringt uns die theoretische Unterscheidung zwischen Erkenntnis und Viabilität? Warum bildet die Frage „Was ist der Mensch?“ den Ankerpunkt des Bildungsdiskurses? Ausgehend von einer qualitativ-empirischen Studie zum fächerübergreifenden Komplementärstudium an der Leuphana Universität Lüneburg führen diese und weitere Fragen zu einer veränderten Betrachtungsweise des wissenschaftlichen Anspruchs auf objektive Welterkenntnis. Durch die Zusammenführung interdisziplinärer Ansätze in eine Theorie komplementärer Bildung wird deutlich, was aus dieser systemtheoretischen Perspektive unter ganzheitlicher Bildung verstanden wird. Als kompensatorisches Korrektiv einer einseitig extravertierten Beobachtungshaltung des wissenschaftlichen Subjektes wird die Integration einer introvertierten Betrachtungsweise im Sinne C. G. Jungs vorgestellt. Das komplementäre Verhältnis dieser zwei Arten der Wahrnehmungsausrichtung ermöglichst die Hervorbringung unterschiedlich gearteter Welt- und Selbstverhältnisse. Dadurch vergrößert sich das uns zur Verfügung stehende Spektrum an Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten, was uns zur Transformation unseres Verhaltens angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen befähigt.
Bildung wird auf diese Weise wieder als Bildung des ganzen Menschen gedacht – also als ein vielschichtiger dynamischer Prozess, in dem der Mensch sowohl als Subjekt-in-der-Sprache als auch als bedürfnisorientiertes Lebewesen in den Blick genommen wird. Der Fokus bleibt dabei nicht auf die Bildung des Individuums begrenzt. Vielmehr wird eine die Ontogenese der menschlichen Spezies umfassende Betrachtungsweise gewählt, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung unseres Bewusstseins liegt.weiterlesen
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