Die Aufnahmen für Peter Garmuschs Fotobuch “Studio Cairo” entstanden im Frühjahr 2021. In einer konzeptueller Herangehensweise fotografierte der Künstler mit immer gleichem Abstand und Perspektive, sowie fixem Objektiv mit Textilien verhüllte Autos in den Morgenstunden Kairos. Die abgedeckten Fahrzeuge wirken wie geisterhafte, skulpturale Objekten, die sich in ihren Umrissen ähneln, aber in den Mustern und Farben ihrer textilen Schutzhüllen stark voneinander unterscheiden. Diese verschnürten und vernähten Teppiche, Baumwollstoffe und Planen fungieren als indirekte, sehr subtile Porträts der - zumeist männlichen - Autobesitzer und deren Verhältnis zu ihren Automobilen. Garmusch unterbricht die Abfolge dieser strengen Fotoserie im Buch immer wieder mit atmosphärischen Detailaufnahmen von Kleidung, Uhren, Körben und anderen Waren, die von den Läden und Straßenhändlern Kairos angeboten werden. Er verstärkt damit die analytischen Elemente seiner Fotoserie und vervollständigt gleichermaßen den feinfühligen und poetischen Blick auf die Alltagsphänomene Kairos.weiterlesen