„Pfadfinder bleibt man ein Leben lang.“ Das war die P-role in der Jugend des Autors Jürgen Fiege. Dahinter verbarg sich der Absolutheitsanspruch der Pfadfinder-Ideologie: Pfadfinder-Gesetz und -Versprechen als moralische Leitlinie für die eigene Lebensgestaltung. Nachdem der ideologische Ballast in den 60er Jahren abgeworfen wurde, schien dieser Wahlspruch passé zu sein.
Vor allem die kritische Auseinandersetzung mit Ideologie, in diesem Fall der Pfadfinder-Ideologie, hat Jürgen Flieges Wahrnehmung geschärft und ein Instrumentarium für Theoriearbeit zur Verfügung gestellt.
Fast sechs Jahrzehnte nach seinem Eintritt in den BDP hat der Autor seine Erfahrungen und Erlebnisse reflektiert und aufgeschrieben. Dabei hat er in der zeitlichen Distanz vieles neu bewertet. In der ganzen Zeit gab es weder im BDP noch in seiner Biografie Stillstand. Auch das ist ein Ergebnis der kritischen Betrachtung und Bewertung von Altgewohntem.
Der Text verbindet den Erfahrungsbericht mit einer Dokumentation. Es ist ein Lesebuch, nicht dazu gedacht, von Anfang bis Ende in einem Rutsch gelesen zu werden. Sondern der Leser kann nach und nach schmökern. Es lädt ein zum Blättern und Stöbern. Es umfasst die Zeit vom Ende der 50er bis Ende der 70er Jahre. Die Texte folgen nicht ausschließlich einem chronologischen System, sondern sind thematisch geordnet.weiterlesen