Neun Beiträge liefern "Bausteine" zur modernen Pforzheimer Stadtgeschichte, gehen thematisch jedoch vielfach über den lokalgeschichtlichen Rahmen hinaus. Zwei Aufsätze untersuchen grundlegende Fragestellungen der modernen Stadtgeschichte, die soziale und politische Entwicklung der badischen Städte an der Schwelle zum 20. Jahrhundert sowie - am Beispiel der Stadt Pforzheim - den Prozeß der "Citybildung" ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die "politische Biographie" eines Pforzheimer Bildungsbürgers des 19. Jahrhunderts beleuchtet Anfänge der Parteibildung in Südwestdeutschland und liefert zugleich einen Beitrag zum Thema "Bildungsbürgertum". Zwei wirtschaftsgeschichtliche Studien behandeln die Geschichte eines Pforzheimer Brückenbauunternehmens und die Wandlungen der Unternehmensfinanzierung im Verlauf der bereits im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts einsetzenden Pforzheimer Industrialisierung. Drei Aufsätze gelten Aspekten der Pforzheimer Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts: ein deutsch-norwegischer Briefwechsel aus den Jahren des Ersten Weltkriegs vermittelt Einblicke in die Lebensverhältnisse zweier junger Frauen und in ihre Ansichten über die Kriegsereignisse. Aufsätze über die Geschichte der Pforzheimer Jugendbewegung und die Verfolgung des Pforzheimer Priesters Kurt Habich durch die Institutionen des NS-Staates spannen zeitlich und thematisch den Bogen über die Zeit der Weimarer Republik bis in die letzten Jahre des "Dritten Reichs".weiterlesen