Phantom Marlowe
Paradigmenwechsel in Autorschaftsbestimmungen des englischen Renaissancedramas
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Mit dem Erscheinen des Computerprogramms R Stylo im Jahr 2013 wurden Forschungen im Bereich der Stilvermessung und in Autorschaftsfragen des englischen Renaissancedramas begonnen, die in englischer Sprache in der Zeitschrift Digital Scholarship in the Humanities der Oxford University Press erschienen sind und jetzt erstmals auf deutsch vorliegen.
Kernpunkt der Ergebnisse ist, dass die Dramen Marlowes stilistisch völlig inhomogen sind. Die Untersuchungen mit methodisch breit gefächerten Ansätzen ergaben eine neue Gruppierung der beiden Tamburlainedramen mit dem anonymen Stück Locrine, Peeles The Battle of Alcazar, David and Bethsabe und Kyds Lesedrama Cornelia, während die verbleibenden Dramen des in der literaturgeschichtlichen Wertung erst spät entstandenen Kanons mit Mitteln der Stilvermessung und durch Sichtung der Entstehungsumstände als nicht von Marlowe stammend nachgewiesen wurden.
Stattdessen war in all diesen Dramen Shakespeares Stil in verschieden Umfängen vorhanden, und die Sichtung der Sekundärliteratur brachte die erstaunliche Erkenntnis, dass Literaten jahrzehntelang Shakespeare mit Shakespeare verglichen hatten, wann immer sie Marlowe als Ko-Autor von Dramen im Zeitraum zwischen 1587 und 1594 ins Spiel brachten. Zuletzt geschah dies in der neuen Oxford Shakespeare Ausgabe von 2016, als Marlowe zum Mitgestalter der drei Teile von Heinrich VI erhoben wurde.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Shakespeare frühe Dramen überarbeite. Aus A Shrew wurde The Shrew, aus King Leir der spätere King Lear. 1 bis 3 Henry VI wurden erst 1623 für die erste Folioausgabe hergerichtet, sie lagen kollaborativ entstanden in den frühen neunziger Jahren als The Contention, Teil 1 und 2 vor.weiterlesen
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